Kreissieger qualifizieren sich fürs Landesfinale
Kempfeld. Trotz überschaubarer Teilnehmerzahlen lieferten sich die Feuerwehrleute aus dem Landkreis Birkenfeld beim Geschicklichkeitsfahren im Rahmen des „Tags der offenen Tür“ der Freiwilligen Feuerwehr Kempfeld einen spannenden Wettbewerb. Diesen Kreisentscheid organisierte der Kreisfeuerwehrverband Birkenfeld. Erfreut zeigte sich Vorsitzender Michael Dick, dass die Kempfelder Floriansjünger die Ausrichtung übernahmen und sich der örtliche Karnevalsclub um die Bewirtung kümmerte. Der Kreisbeigeordnete Peter Simon unterstrich die angesichts aktueller Herausforderungen wie dem Klimawandel wachsende Bedeutung der Feuerwehren. Außerdem ging er auf die Landtagsdebatte ein, die die Notwendigkeit gezeigt habe, die Ausrüstung für die Bekämpfung von Waldbränden zu verbessern.
Ganz eng war das Rennen in der Klasse A, bei der sich unter den Augen des stellvertretenden Brand- und Katastrophenschutzinspekteurs Armin Schneider Jean-Pierre Wettmann von der Freiwilligen Feuerwehr Wirschweiler im sechsköpfigen Feld durchsetzte. In der Klasse B ließ Benjamin Wagner von der gastgebenden Wehr seine drei Konkurrenten hinter sich. Beide sind für das Landesfinale qualifiziert, das der Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz ausrichtet.
Die beiden Klassen unterscheiden sich allein durch das einzusetzende Feuerwehrfahrzeug: In der Kategorie A hat sein Gesamtgewicht bei höchstens 3,5 Tonnen zu liegen, was ein Tragkraftspritzenfahrzeug erfüllte. Hingegen schreiben die „Richtlinien für die Geschicklichkeitsprüfung für Einsatzfahrer der Feuerwehr“ für die Klasse B vor, dass das Fahrzeug schwerer als neun Tonnen sein muss. So hatten die Teilnehmer auf dem zum Fuhrpark des Landkreises gehörenden und in Kempfeld stationierten Schlauchwagen 2000 ihr Können zu beweisen, was das angetretene Quartett vor noch höhere Anforderungen stellte.
Bevor sich die Fahrer auf den Festplatz begaben, um den abgesteckten Parcours in Angriff zu nehmen, erläuterte Bernhard Schneider die acht zu bewältigenden Aufgaben. Der langjährige Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands fungierte als Hauptwertungsrichter und wurde von acht weiteren Wertungsrichtern unterstützt, allen voran Thomas Hartmann.
Die erste Hälfte der Übungen glich einem Warm-up, bevor sich mit den steigenden Ansprüchen die Patzer häuften. So meisterten in der Klasse A drei Fahrer die ersten drei Runden fehlerfrei, zwei auch noch die vierte: Benjamin Wagner und Sina Lorenz, die sich als einzige Frau auf die Strecke wagte und nach fünf Aufgaben mit 16 Minuspunkten die alleinige Führung innehatte. Aber an Station 5, dem Rückwärtsfahren in eine Spurgasse, überflügelte Jean-Pierre Wettmann die junge Berglangenbacherin, zeigte im Endspurt zwar Schwächen, doch am Ende gewann er mit 201 Fehlerpunkten vor Benjamin Wagner aus Kempfeld (212) und Stefan Kaufmann aus Kempfeld mit 219. Sina Lorenz belegte mit 252 Minuspunkten den vierten Platz. Niemand schaffte die letzten beiden Aufgaben, das Einparken zwischen zwei Hindernissen und das Hindurchfahren zwischen zwei Tonnen, ohne Fehler.
Wie schwer es die vier Teilnehmer der Klasse B hatten, lässt sich daran ablesen, dass bereits ab Station 3 jeder Fahrer in jedem Durchgang Schwächen offenbarte, die sich in der Bewertung niederschlugen. Am Ende siegte Benjamin Wagner aus Kempfeld mit herausragenden 175 Fehlerpunkten souverän vor Stefan Kaufmann aus Kempfeld und Axel Carius von der Feuerwehr Berschweiler.
Text: Heike Einhorn
Bilder: Jason Luca Theis
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